Wie geht geiler Content? Das weiß nur die Zielgruppe!

Kollege Mirko Lange aus München hat den provokanten Aufruf zur Blogparade: “Geiler Content – aber wie geht das?” gestartet. Dabei ist die Sache ganz einfach. Oder eben nicht. Denn was „geiler Content“ ist, liegt im Auge des Betrachters, also der Zielgruppe.

Zudem stellt sich die Frage, welche Ziele „geiler Content“ erreichen soll. Da gehen vermutlich die Ansichten auseinander. Aus Sicht meiner Kunden ist es die eigene positive Wahrnehmung durch und die Bindung von Kunden, Mitarbeitern, Interessenten, Stakeholdern, Studenten etc. Ob sich daraus ein Kauf, eine Bewerbung oder eine Anmeldung ergibt, steht im Content Marketing hintenan.

Beitrag zur Blogparade: “Geiler Content – aber wie geht das?” von Mirko Lange - Scheidtweiler PR, Agentur aus Bremen

In diesem Artikel gebe ich vier Tipps, die diese Ziele unterstützen. Meines Erachtens sind diese Schritte notwendig, um „geilen Content“ zu erstellen. Insofern gibt es auch eine Qualitäts-Checkliste:

1. Zielgruppen analysieren

Die Analyse und Definition der Zielgruppe ist nur ein kleiner Ausschnitt des Kommunikationskonzeptes, spielt aber im Content Marketing eine besondere Rolle. Denn das Ziel dieser Kommunikations-Disziplin ist es, wertvolle Inhalte zu liefern. Allerdings haben Inhalte nicht für alle Menschen den gleichen Wert. Umgekehrt ist kaum ein Unternehmen in der Lage, alle Menschen wertvolle Informationen zu bieten. Somit müssen sich Unternehmen auf klar definierte, kleinere Zielgruppen konzentrieren, um ihr Budget sinnvoll einzusetzen. So lassen sich auch Streuverluste vermeiden. Verschiedene Faktoren werden bei der Zielgruppenanalyse betrachtet. Zu einer einfachen Auswahl zählen: Alter, Geschlecht, Einkommen, Hobbies, Wohnort. Anhand dieser Kriterien ist eine erste Abgrenzung möglich, um passgenau die nächsten Schritte zu gehen.

Beispiel: Männliche Senioren, Bremen, 60+ Jahre, gesetzliche Rentenversicherung, gesetzliche Krankenversicherung

2. Nachrichtenwerte bedienen

Mein Lieblings-Thema „Der Nachrichtenwert„. Es ist eigentlich eine einfache, aber effiziente Möglichkeit, Ideen zu entwickeln, die die definierte Zielgruppe ansprechen. Im Bereich des Blogs sind es nach meiner Erfahrung die Nachrichtenwerte Persönlichkeit, Nähe und Neuigkeit, die die Qualität eines Inhalts für die Zielgruppe ausmachen. Dadurch entsteht relevanter Content.

Persönlichkeit bedeutet die Inhalte anhand konkreter Ereignisse zu erzählen. Welche Personen sind verantwortlich für ein Produkt? Wer steht hinter dem Arbeitgeber? Wie erlebt ein Trainee den ersten Tag bei seinem neuen Arbeitgeber? Dadurch findet eine erhöhte Identifikation der Zielgruppe mit dem jeweiligen Thema statt. Auf Dauer kommt es zu einer Art „Freundschaft“.

Nähe kann sich in Ort, Milieu, Kultur oder Zeitpunkt der Nachricht widerspiegeln. Diese Nähe erzeugt Interesse bei dem Leser oder Zuschauer. Was in Paderborn passiert ist sicherlich für die Region Ostwestfalen interessant, aber nicht zwingend für die Oberpfalz – Ausnahmen bestätigen die Regel: SC Paderborn 😉

Neuigkeit ist ein schwer zu fassender Nachrichtenwert. Das kann ein neues Ausbildungskonzept, ein neues Studienangebot oder andere Produktionsverfahren sein. Bestimmte Zielgruppen interessieren sich für diese Themen und kommen wieder, um nichts zu verpassen.

Beispiel: Hans M. (61) aus Bremen erzählt in einem Blog von den Möglichkeiten, sich zusätzlich zu versichern, um eine bessere Krankenversorgung nach der Rente zu haben.

3. Inhalt und Struktur beachten

Texte, Videos, Audios oder andere Kommunikationsmittel dürfen nicht überfrachtet werden. Der Inhalt sollte möglichst konkret und auch einfach sein. In Zeiten der medialen Überangebots müssen Unternehmen ihre Zielgruppen punktgenau ansprechen. Es bleibt nicht viel Zeit, um Aufmerksamtkeit zu erregen. Daher  muss auch eine Struktur im Aufbau der Kommunikation erkennbar sein. Die Zielgruppen präferieren Bekanntes und wissen so von Beginn, was sie im Text oder im Video erwartet. Was in der Werbung ein Überraschungseffekt für mehr Aufmerksamkeit sein kann, ist im Content Marketing unter Umständen kontraproduktiv. Denn letzteres baut Vertrauen durch Erwartbarkeit auf. Ein tolles Instrument, um einen Text auf seine Struktur zu überprüfen, bietet www.wortliga.de.

Beispiel: Einleitung, Hauptteil, Schluss, Video, weiterführende Links

4. Schlüsselbegriffe nutzen

Der letzte Bereich ist die Kombination aus technischen mit den menschlichen Erfordernissen. Schlüsselbegriffe spielen für Leser, aber auch die Suchmaschinen eine große Rolle. Dahingehend müssen Unternehmen bestimmte Schlüsselbegriffe festlegen, die zu ihm Bezug haben. Im zweiten Schritt müssen diese im Sinne der Suchmaschinenoptimierung eingesetzt werden. Dabei können neue Verfahren wie WDF*IDF eine Rolle spielen. Diese müssen in den Überlegungen im Bereich des Content Marketings eine Rolle spielen. Somit hat „geiler Content“ auch immer einen technischen Aspekt.

Beispiel: Krankenversicherung, Vorsorge, gesetzlich, Zusatzversicherung

 

[toggle title=“Über Scheidtweiler PR“]

Nicolas Scheidtweiler, Inhaber von Scheidtweiler PR, Agentur aus BremenFür weitere Informationen steht Ihnen Scheidtweiler PR, Agentur aus Bremen, gerne zur Verfügung. Ich verknüpfe moderne Kanäle wie Social Media (Facebook, Twitter, Google+ und Co.) und Mobile Marketing mit der klassischen Unternehmenskommunikation. Dies hilft Unternehmen und Organisationen effizient und kostensparend mit ihren Zielgruppen (Käufer, Interessenten, Anwohner) zu kommunizieren.

Zusätzliche Anregungen zu Public Relations, Marketing und Unternehmenskommunikation erhalten Sie auf meinem Google+-Profil. Ich studierte in München und Hagen und arbeite seitdem in verschiedenen Funktionen und Bereichen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Verknüpfung von praktischen Erfahrungen mit einem Theorie-Fundament. Ich habe einen Lehrauftrag für Medientheorie an der Hochschule Bremerhaven.

Aus meiner Sicht muss PR dauerhaft und kontinuierlich gestaltet werden. Nur durch eine ideenreiche und seriöse Partnerschaft kann der Kommunikationserfolg erreicht werden. Meine Kunden sind mittelständische Unternehmen aus Bremen und Norddeutschland. Ich fokussiere insbesondere auf die technologie- sowie die wirtschaftsnahen Branchen.

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Comments (6)

  1. Frank
    Juni 11, 2014

    Zielgruppenanalyse? Kommunikationskonzept? Nachrichtenwert?
    Können Sie natürlich alles knicken, sobald Ihr Wettbewerber Herz, Seele und vor allem Humor auspackt.

  2. Frank
    Juni 11, 2014

    Und sorry: WDF*IDF ist das Instrument der Hilflosen.

  3. Anonym
    Juni 11, 2014

    🙂

  4. Nicolas Scheidtweiler
    Juni 11, 2014

    Frank, so einfach ist es nicht.
    Humor unterscheidet sich durch Kultur, Milieu, Bildung. Wenn Sie einen Witz erzählen, lacht nicht zwingend jeder. Selbst mein Bruder lacht über andere Dinge als ich. Woher wollen Sie wissen, dass Ihr Content durch Humor bei mir ankommt?
    Herz? Interessiert mich nicht. Wie hieß sie noch gleich? Julia Engelmann kam null bei mir an. Keine Viralität. Nach 10 Sekunden war ich da raus.
    Seele ist Persönlichkeit. Da sind wir einer Meinung 😉
    Also: Zielgruppe analysieren, Nachrichtenwert entwickeln, Struktur reinbringen.

  5. Haak OSD
    Juni 11, 2014

    Auch mit „Herz, Seele und Humor“ kann ich nur punkten, wenn die Zielgruppe das mitgeht. Der Ansatz mag in einigen Bereichen sicherlich passen. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass der blinkende Bildchen-Ansatz nicht überall funktioniert. Und um rauszufinden, welchen Ansatz ich fahre, mache ich eine Zielgruppenanalyse.

    Zum Thema WDF*IDF: Ich denke, es kommt drauf an, wie ich es nutze. Was ist denn das überhaupt? Letztlich eine Modell vom Modell. Was meine ich damit? Google versucht menschliches Verhalten nachzuempfinden und die Seiten gut zu ranken, die für den Menschen interessante Inhalte bieten. Durch seinen Such-Algorithmus hat Google damit ein Modell der Wirklichkeit. WDF*IDF versucht jetzt Google zu erklären – also quasi ein vereinfachtes Modell eines vereinfachenden Modells. Letztendlich führt nichts an „guten“ Texten vorbei. ABER: es schadet nichts, ein gutes WDF*IDF-Tool drüber laufen zu lassen, um den Text nicht nur für den Menschen, sondern auch für die Maschine gut zu machen. Nur guter Text (konkret: für den Menschen guter Text) ist m.E. verschenktes Potential. In etwa vergleichbar, wenn ich viel Geld in meinen neuen Porsche investiere aber dann aus totalem Unverständnis heraus nur 140er Teerschneider aufziehe,
    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass man eine Antwort auf einem fremden Portal weniger „allwissend“ formulieren könnte. Und den richtigen Ton zu treffen ist auch nicht verkehrt.

  6. Frank
    Juni 23, 2014

    @Haak OSD: Allwissend? Selbstverständlich! Aber sicher nicht vergleichsweise so respektlos, als dass ich es nötig hätte spammig unter meinem Brand – auf einem fremden Portal – zu kommentieren.

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